Ist der neu – oder eisgestrahlt?
Aus technischer Sicht ist die Unterseite des Fahrzeuges für die Erhaltung und die Zuverlässigkeit des mobilen Kulturgutes weitaus kritischer als die chromblinkende Karosserie: Zwar wird den meisten Old- und Youngtimern die harte Winterzeit mit Schnee und Streusalz erspart, aber auch der ganz gewöhnliche Straßendreck reicht aus, um einerseits das Blech am Unterboden durch aufgewirbelte Steinchen zu beschädigen, und andererseits durch festsitzende Verschmutzungen langfristig Feuchtigkeit zu binden und so dem Rostfraß Vorschub zu leisten. So manche Karosse, die von oben noch einen recht attraktiven Eindruck macht, erweist sich von unten mehr als Feuchtbiotop denn als mobile Kapitalanlage – oben hui unten Pfui ist nur allzu oft allzu wahr. Erschwert wird die Beurteilung des Unterbodens oft dadurch, dass noch Reste des einstigen bituminösen schwarzen Unterbodenschutzes, aber auch Lehm und Dreck, oft mit öligen Rückständen vermischt den Blick aufs Ganze verbergen. Eisstrahlen macht eine optimale Bestandsaufnahme erst richtig möglich - Trockeneis ist verwendbar für fast alle Untergründe. Das Verfahren hinterlässt kein Strahlgut, weil das Eis sofort sublimiert – das heißt von Fest- in den Gaszustand übergeht. Dabei werden Schmutzpartikel zunächst versprödet und dann mitgerissen. Gummiteile, Schläuche und Kabel werden nicht beschädigt, deshalb eignet sich das Verfahren auch zur Reinigung von Motorräumen.